Von Passwort-Sicherheit über Online-Betrugsmethoden bis hin zur Netzwerksicherheit, Cloud-Diensten, Social Media und der Datenschutzgrundverordnung – das Angebot der Online-Selbstlernplattform www.SecAware.nrw (Öffnet in einem neuen Tab) bietet umfangreiches Know-how zu Cybersicherheit. Die speziell für Studierende und Wissenschaftler*innen konzipierten Schulungen sind für alle Interessierten frei zugänglich und ein großer digitaler Wissensfundus.
In 20 jeweils nur wenige Minuten langen Lektionen vermittelt SecAware.nrw die wichtigsten Informationen, um sicher durch die digitale Welt zu navigieren (SecAware = Security Awareness). Nutzende entscheiden dabei selbst, ob sie lieber Erklärvideos folgen oder sich Texte durchlesen. In Quiz-Abschnitten kann das eigene Wissen schnell überprüft werden und die interaktiven Elemente sorgen für Abwechslung beim Lernen und erhöhte Motivation. Sie wurden maßgeblich von Tabea Dobbrunz entwickelt. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin hat an der FH Dortmund einen Bachelor und Master in Informatik erworben. Jetzt arbeitet sie gemeinsam mit der wissenschaftlichen Hilfskraft Sina Warmer im Projekt SecAware am Institut für die Digitalisierung von Arbeits- und Lebenswelten (IDiAL) der FH Dortmund und ist für die innovativen Schulungsmodule sowie das didaktische Konzept mitverantwortlich. „Die Interaktion in den Lektionen kamen bei den Usern in Tests besonders gut an“, berichtet sie.
Leicht verständlich, intuitiv nutzbar
Zwei Jahre haben die Expert*innen vom IDiAL und vom Fachbereich Informatik der FH Dortmund in Kooperation mit dem Institut für Internet-Sicherheit der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen, das die Projektleitung und inhaltliche Verantwortung hat, an der vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW geförderten Lernplattform gearbeitet. „Wichtiger Bestandteil des Projekts ist die kontinuierliche Evaluation“, erklärt Prof. Dr. Andreas Harrer. Er lehrt und forscht am Fachbereich Informatik zu Mensch-Computer-Interaktion und Web-Engineering. „Schon in der frühen Projektphase haben wir begonnen, die Nutzung der Plattform mittels Eyetracking zu analysieren und die Lern-Inhalte mit Studierenden, Mitarbeitenden, aber auch mit Professor*innen auf den Prüfstand gestellt“, so der Informatiker. Das Ergebnis ist eine leicht verständliche und intuitiv nutzbare Selbstlernakademie. „Die Zielgruppe des Angebots ist breit gefächert. Ob Informatiker*in, Maschinenbauer*in oder Designer*in – wir wollen alle bei ihrem jeweiligen Wissensstand abholen“, ergänzt Tabea Dobbrunz. Die Lernmodule der Plattform bauen daher zwar aufeinander auf, sind gleichzeitig aber auch einzeln zugänglich.
Nach dem Launch von SecAware.nrw geht die Arbeit an der FH Dortmund und der Westfälischen Hochschule weiter. „Wir können dieses Projekt glücklicherweise in den nächsten Jahren fortsetzen“, betont Prof. Harrer. „Mit regelmäßigen Wartungszyklen können wir nun sicherstellen, dass die Inhalte stets aktuell sind. Und wir arbeiten bereits an weiteren Inhalten.“ Ganz oben auf der Liste steht das Thema Künstliche Intelligenz (KI). Was können Chatbots wie ChatGPT leisten und wo liegen ihre Grenzen? Wie lassen sich KI-generierte Bilder erkennen? Kann KI beim Lernen helfen und was ist beim Datenschutz zu beachten? Erste Lern-Inhalte dazu sollen bereits in den nächsten Monaten auf www.SecAware.nrw bereitgestellt werden.
Schnittstellen zur Hochschul-IT schaffen
Im weiteren Projektverlauf werden auch die Hochschul-IT-Abteilungen stärker eingebunden. Aktuell gibt es auf der Selbstlernplattform noch keine konkreten Empfehlungen für Tools wie etwa Passwortmanager oder Cloud-Dienste. „Hier wollen wir künftig passgenaue Schnittstellen zu den Angeboten der jeweiligen Hochschule schaffen“, sagt Prof. Andreas Harrer. Ziel sei es, SecAware.nrw als Grundlage für die IT-Sicherheitsschulungen zu integrieren. „Schon heute können unsere Inhalte in die Hochschul-Lern-Management-Systeme ILIAS und Moodle integriert werden“, sagt Tabea Dobbrunz. So sollen Lehrende und Beschäftigte aber auch Studierende mithilfe der SecAware-Inhalte entsprechende IT-Zertifikate erwerben können.