Abstract
Ulrike Brückner und Bianca Herlo erschließen Designer:innen neue Handlungsfelder jenseits des Kommerziellen. Die beiden Professorinnen treten an, Designer:innen zu ermutigen, eine lebenswertere Umwelt und Gesellschaft mit zu gestalten. Anhand unzähliger Beispiele aus Social Design, freien Kunstprojekten, Protestaktionen und kooperativen Initiativen zeigen sie auf, dass Gestaltung weit mehr ist als Websites und Werbung, Editorial und Ästhetik. Wenn Design sich nicht länger ausschließlich als Dienstleistung versteht, kann es ein wirkmächtiges Instrument sein: in der Gestaltung von Politik und Gesellschaft, der Welt, in der wir leben und der Art und Weise, wie wir miteinander leben.
In der Vergangenheit war Design stark darauf ausgerichtet, Bedürfnisse zu wecken und Konsum anzukurbeln. Dieser Designbegriff entspringt dem Geist des Wirtschaftswunders und fand seinen Höhepunkt in der Zeit der New Economy, überbordender Aktienmärkte und neoliberaler Wirtschaftssysteme. Heute schauen wir mit Schrecken auf die »Nebenwirkungen« dieses Wirtschaftens: Umweltzerstörung und Klimakrise, die Spaltung der Gesellschaft und ein dramatisches Auseinanderklaffen zwischen Arm und Reich sowie ein Erstarken der radikalen politischen Ränder. Zeit, neue Wege einzuschlagen!
Design und Gesellschaft stehen in einer engen Wechselbeziehung.
Gestaltung beeinflusst, wie Menschen miteinander umgehen und wie sie sich in der gestalteten Umwelt verhalten. Dieses Buch ebnet den Weg für ein Designverständnis, das ergebnisoffen und integrierend den Prozess in den Fokus stellt, sich am Miteinander orientiert und nicht dem Turbokapitalismus dient.
Text: Verlga Hermann Schmidt
Schlagwörter
Design