50 Jahre nach ihrem Abschluss kommt eine Gruppe Nachrichtentechniker zurück an die FH Dortmund. Passend zum 50. Jubiläum der Hochschule. Ihren Fachbereich Nachrichtentechnik gibt es inzwischen nicht mehr, doch an einige der Räume und Flure erinnern sich die Alumni beim Rundgang durch die heutigen Labore und Werkstätten.
Als Harald Tomio und seine Kommilitonen mit dem Studium begannen, gab es die FH Dortmund noch nicht. Sie wurde 1971 gegründet, da waren die angehenden Nachrichtentechniker, die ihre Ausbildung noch an der staatlichen Ingenieurschule begonnen hatten, schon fast fertig. 1972 zählten sie zu den ersten Alumni der noch jungen Fachhochschule Dortmund. 50 Jahre später sind sie zurück – und finden sich prompt in einer Vorlesung wieder.
Vorlesung und Laborführung
„Ich mache das, was ich am liebsten mache: Ich mache Unterricht“, begrüßt sie Prof. Dr. Frank Gustrau, Dekan des Fachbereichs Informationstechnik, dem Nachfolger des Fachbereichs Nachrichtentechnik. Frank Gustrau hat eine Mobilfunk-Basisantenne dabei, erklärt mit klaren Worten die Funktionsweise und warum der Kurzschluss wirkungslos bleibt. Er spricht von Phasenverschiebung. Die ehemaligen Absolventen nicken interessiert. Sie haben ihre Partnerinnen zu diesem Treffen mitgebracht. Damals – vor 50 Jahren – gab es in ihrem Studiengang keine Studentinnen. Heute ist das anders. „In der Biomedizintechnik haben wir inzwischen einen Frauenanteil von 50 Prozent“, berichtet Frank Gustrau.
Der Dekan und sein Amtsvorgänger, Prof. Dr. Norbert Wißing, führen die Alumni durch den Fachbereich, durch Werkstätten und Labore. „Wird denn hier noch viel gelötet?“, will einer wissen. „Eher selten.“ Die Bauteile, mit denen sie heute arbeiten, sind viel kleiner geworden. Software spielt eine große Rolle. Statt „Graduierter Ingenieur“ heißen die Abschlüsse nun Bachelor und Master und auch die kooperative Promotion ist möglich. „Inzwischen wird hier sehr intensiv geforscht, aber anwendungsbezogen“, berichtet Alt-Dekan Norbert Wißing. Er selbst hat vor 50 Jahren an der FH Dortmund mit dem Studium begonnen, als einer der ersten neuen Studierenden nach der Gründung.
Ende der Nachrichtentechnik im Jahr 2003
Doch nicht alles ist neu. Der Praxisbezug in der Lehre ist geblieben. Auch an manche Flure und Räume können sich die Alumni erinnern.
Den Fachbereich Nachrichtentechnik gab es noch bis 2003. Dann fusionierte er mit dem Fachbereich Elektrische Energietechnik zum Fachbereich Informations- und Elektrotechnik. 2017 kam es dann zu einer Neuausrichtung der Ingenieurwissenschaften: Die Elektrotechnik wurde wieder ein eigener Fachbereich, der Bereich Fahrzeugelektronik wurde dem Fachbereich Maschinenbau zugeordnet und der neue Fachbereich Informationstechnik mit dem neuen Studiengang Biomedizintechnik gegründet.