Die Dissertation analysiert die relevanten Einflussfaktoren auf das Management internationaler Projektteams in multikulturellen Umgebungen. Die Arbeit in einem interkulturellen Team erfordert von den einzelnen Personen einen Umgang mit multiplen kulturellen Normen und Werten (ICB 4, 2015). In multikulturellen Umgebungen können zudem weitere Herausforderungen wie unterschiedliche Zeitzonen, technische Inkompatibilitäten oder Kommunikationsprobleme auftreten (Rothlauf, 2015). Zusätzlich werden internationale Projektteams durch wenig greifbare Elemente wie Vertrauen und Ängste, Mangel an Engagement und Pflichtgefühl sowie ungenügendes Teilen von Informationen beeinträchtigt (Lückmann und Färber, 2016).
Daher wurde eine Klassifikation internationaler Kommunikationsprobleme und -lösungsansätze entwickelt. Dabei wurde insbesondere eine Beschreibungsform für die persönliche und professionelle Entwicklung internationaler Projektleiter in multikulturellen Umgebungen erarbeitet, die eine lebenslange Perspektive im Sinne eines Life Cycle Model beinhaltet. Basierend auf diesem Entwicklungsmodell wurden die Entwicklungspfade formalisiert. Die Kernkompetenzen für internationale Projektleiter in multikulturellen Umgebungen wurden definiert. Die Harmonisierung und Formalisierung der Kompetenzen erfolgt mittels Ansätzen der Algebra und der Mengenlehre. Daraus entsteht ein Systemmodell zur Kompetenzharmonisierung unter Berücksichtigung der Entwicklungsdimensionen für internationale Projektleiter. In die Entwicklung des deskriptiven Modells zur Kompetenzharmonisierung sind Aspekte der Dynamik der Projektteamentwicklung und Faktoren der multikulturellen Umgebung eingeflossen. Dazu wurden die Methoden eines interkulturellen Kompetenzprofils und einer Competency Breakdown Structure (CBS) definiert. Das Konzept und Anwendungsfeld der Mission Breakdown Structure wurde um den Aspekt der Stakeholder-Einbindung erweitert.
Die Beiträge wurden schrittweise im Zuge der Begleitforschung im Projekt DAAD EuroPIM und im Konsortium der strategischen Partnerschaft EuroPIM entwickelt. Außerdem wurden die entwickelten Methoden und Modelle in 2017 in verschiedenen Formaten getestet, z.B. in Vorlesungen zur interkulturellen Kommunikation, Konferenzbeiträgen, kompetenzorientierten Evaluationen der Veranstaltungen und Module des EuroMPM sowie in interkulturellen Trainings für internationale Masterstudierende in multikulturellen Gruppen.
Die Forschungsergebnisse sollen einen Beitrag zu den Wissenschaftsgebieten des internationalen Projektmanagements, des Personalwesen, des Kommunikationsmanagements und des Stakeholder-Managements leisten.
Die Ergebnisse sind im Ausbildungsbetrieb der Projektmanagementbereiche an der Nationalen Universität für Architektur und Bauwesen, Kiew, und der Fachhochschule Dortmund implementiert worden.
Promotionsausschuss
- Prof. Dr. L.M. Hrynevych, (Kiev National University of Construction and Architecture)
Gutachter
- Prof. Dr. Sergey Bushuyev (Kiev National University of Construction and Architecture)
- Prof. Dr.-Ing. Carsten Wolff (IDiAL, Fachhochschule Dortmund)