50 Jahre, damit sind Fachhochschulen in den besten Jahren. Was sind die größten FH-Errungenschaften bis jetzt?
Prof. Dr. Wilhelm Schwick: Die Fachhochschulen sind in ihrer Lehre mehr denn je praxisbezogen und anwendungsorientiert. Sie haben diese Vorzüge auch auf ihre Forschung ausgeweitet und damit gesellschaftliche Veränderungen wissenschaftlich begleitet und aktiv mitgestaltet. Außerdem bieten die Fachhochschulen heute die komplette Bildungskette der akademischen Ausbildung, vom Bachelorstudium bis hin zur Promotion in Kooperation. Das Studium an der FH ist rund.
Warum brauchen wir eigentlich so viele Hochschulen in NRW?
Wilhelm Schwick: Weil es immer mehr Studieninteressierte gibt und das ist auch kein Wunder: In vielen Berufsfeldern wachsen die Anforderungen, Arbeitsprozesse und Arbeitsbiografien sind heute vielschichtiger. Die akademische Ausbildung weitet den persönlichen Horizont und befähigt unsere Studierenden, in unterschiedlichsten Bereichen Lösungsstrategien zu entwickeln. Zudem richtet sich das Bildungsangebot der Hochschulen inzwischen an alle gesellschaftlichen Gruppen.
Was macht die Fachhochschule Dortmund besonders?
Wilhelm Schwick: We focus on students. Der Claim ist nicht nur ein Versprechen an die Studierenden, sondern auch die Erinnerung an uns selbst, diesem Anspruch tagtäglich gerecht zu werden. Dabei hilft uns auch unsere Verankerung in der Stadtgesellschaft und darüber hinaus. Die Vernetzung mit Akteur*innen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Forschung. Gemeinsam heben wir die Potenziale der Region und nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr. Wir sind eine anfassbare und anpackende Hochschule. Und eine Hochschule, die sich weiterentwickelt. Wir wollen die Zukunft mitgestalten.
Würden Sie heute noch einmal studieren?
Wilhelm Schwick: Ein Studium ist harte Arbeit und die Anforderungen sind heute nicht weniger geworden. Aber ich würde auf jeden Fall wieder studieren. Zum einen, weil ein Studium für jede*n eine persönliche Bereicherung und Weiterentwicklung ist. Zum anderen, weil es so spannende, vielfältige und innovative Themen und Schwerpunkte gibt – allein wenn ich mir unsere acht Fachbereiche ansehe, fiele mir die Entscheidung schwer. Aber ganz ehrlich, ich würde mich wieder für Mathematik entscheiden, weil ich die Fragestellungen jedweder Art in diesem Bereich spannend finde, immer noch.
Es ist zwar nicht Ihr Geburtstag, sondern der der FH Dortmund – aber als Rektor dürfen Sie sich stellvertretend etwas wünschen ...
Wilhelm Schwick: ... zwei Dinge. Dass wir als Hochschule noch stärker und an einem Standort zusammenwachsen, um die interdisziplinäre Lehre und Forschung und das Miteinander zu intensivieren. Das ist für die Zukunft sehr wichtig. Und ich wünsche mir auch wieder mehr Leben an unseren Standorten, dass die Studierenden und Kolleg*innen wieder vor Ort sein können, dass wir in Präsenz lehren, forschen und arbeiten und dass wir gemeinsam dieses Jubiläum feiern.